Rasenpflege im Herbst
So sieht die optimale Herbstrasenpflege aus
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Alexander Wild
Rasen stellt im Herbst und Winter andere Ansprüche an die Rasenpflege als in der übrigen Vegetationsperiode. Damit ihr Rasen sich im Frühjahr auch wieder sattgrün und dicht präsentiert, muss er gut auf die kühle Jahreszeit vorbereitet werden. Wir erläutern ihnen im Folgenden die wichtigen Eckpfeiler der Herbstrasenpflege damit auch Ihr Rasen besser vor Frostschäden und schneebedingte Beeinträchtigungen geschützt ist.
Herausforderungen für den Rasen ab Oktober
1. Laubfall und Astabwurf
Wenn Bäume im Herbst Blätter und Zweige abwerfen und diese die Rasenfläche bedecken, kann durch den daraus resultierenden Lichtmangel nur noch stark vermindert oder gar keine Fotosynthese mehr von den Gräsern betrieben werden. Ohne Fotosynthese wird kein Chlorophyll (grüne Blattfarbe) produziert und die Grashalme verbleichen. Zunächst in ein helleres Grün bis hin zu einer unansehnlichen gelben Verfärbung.
Außerdem herrscht unterhalb des Laubes ein feuchteres und wärmeres Mikroklima. Dies begünstigt den Befall von Pilzerkrankungen und Rasenkrankheiten wie beispielsweise Microdochium nivale (Rosaroter Schneeschimmel) oder Typhula incarnata (Typhula-Fäule) etc..
2. Frostschäden auf Rasenflächen
Gräser bestehen zu einem gewissen Anteil aus Wasser. Der Wassergehalt der Zellen gefriert bei Minustemperaturen. Dadurch sinkt unter anderem die Elastizität der Grashalme. Diese brechen dann sehr leicht bei Belastung. Dies geschieht häufig beim Begehen von gefrorenem Rasen. Das geschädigte Pflanzengewebe benötigt im Winter sehr lange Zeit um sich wieder zu regenerieren. Dies erleichtert Rasenkrankheitserregern das Eindringen in die Grashalme.
3. Frostbedingte Trockenschäden bei Rasengräsern
Wenn der Boden gefroren ist können die Wurzeln der Gräser kein Wasser aufnehmen. Bei direkter Sonneneinstrahlung auf den Rasen und dem damit verbundenem Temperaturanstieg, denkt der oberirdische Pflanzenteil sofort an Stoffwechsel/Wachstum. Da das hierzu benötigte Wasser im Boden gefroren ist, kann es nicht in die Rasenpflanze transportiert werden. Unter anderem entstehen so Trockenschäden im Winter.
Optimale Rasenpflege im Herbst
Rasenschnitt: richtig Rasenmähen nach dem Sommer
Grundregel ist hier: der Rasen wird so lange gemäht wie er wächst.
Allerdings nie bei Frost um eine Schädigung der Grashalme zu vermeiden. Die Schnitthöhe sollte auf den meisten Rasenflächen (Rasen im Hausgarten, Park, etc.) bei ca. 4 cm liegen. Auf keinen Fall dürfen die Halme zu lang sein. Dies würde das Niederlegen oder abknicken der Gräser und einen damit verbundenen Krankheitsbefall begünstigen sowie die die Anfälligkeit bei Starkfrösten. Das Schnittgut sollte unbedingt abgesammelt bzw. aufgefangen werden. Häufig ist es mit Einsetzen der Klimaerwärmung auch in unseren Breitengraden notwendig den Rasen bis November oder gar Dezember zu mähen. Also mähen Sie nicht nach dem Kalender, sondern richten Sie sich nach dem Rasenwachstum. Bei Bedarf sollte auch im Januar und Februar gemäht werden.
Achten Sie stets auf scharfe Messer beim Rasenmähen um eine glatte Schnittkante zu gewährleisten und das Ausfransen der Halmenden zu vermeiden.
Einen Überblick der Temperaturauswirkungen auf das Rasenwachstum:
Bei Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt stellen die Gräser das Wurzelwachstum ein. Liegen die Temperaturen unter 5 Grad erfolgt auch kein Wachstum der Halme mehr. Optimale Wachstumstemperaturen für Gräser sind 15 bis max. 25 Grad Celsius.
Richtig Rasen düngen vor dem Winter
Gräser benötigen zur Steigerung der Winterhärte und zur Aufrechterhaltung einer ansprechenden Optik eine gezielte Nährstoffversorgung. Der bedeutendste Nährstoff eines Herbstrasendüngers ist Kalium. Kalium stärkt die Zellwände sowie Spaltöffnungen und optimiert so den Wasserhaushalt. Daraus resultiert eine geringere Anfälligkeit gegenüber Frost- und Trockenschäden.
Die Herbstdüngung unterstützt die Fotosynthese der Gräser auch bei geringer Sonneneinstrahlung und fördert so den Kohlehydratgehalt, welcher sich positiv auf die Winterhärte auswirkt und ist somit der wichtigste Baustein der Rasenpflege im Herbst.
Eine Übersicht unserer Produkte finden Sie unter Herbstdünger Rasen
Die Ausbringung der Herbstdünger Multigreen Magic Autuno oder Herbstrasendünger Multigreen Classic Autuno mit hohen Kalium- und gleichzeitig niedrigen Stickstoff-Gehalten erfolgt je nach klimatischen Verhältnissen ab ca. Mitte Oktober bis Anfang November, wenn nicht mehr mit zu starkem Wachstum der Gräser zu rechnen ist. Durch eine Herbst- und Spätherbstdüngung mit einem kaliumbetonten Langzeitdünger werden die Gräser optimal auf den Winter vorbereitet. Eine gute Kaliumversorgung unterstützt die Winterhärte. Ausreichend mit Kalium versorgte Gräser bilden mehr Reservestoffe für den Winter. Außerdem sorgt Kalium für harte Zellwände, die den Pilzkrankheiten das Eindringen in die Pflanzen erschweren.
Der optimale Zeitpunkt für die Herbstdüngung ist am Ende der Vegetationsperiode sobald die Gräser ihr Sprosswachstum eingestellt haben (ca. 5 Grad Celsius).
Mit einer optimalen Herbstrasendüngung startet Ihr Rasen vitaler und grüner in den Frühling.
Laub entfernen
Das Laub kann mit einem Rechen, durch Überfahren mit dem Rasenmäher samt Fangkorb oder auch mit einem Laubsauger von der Rasenfläche abgesammelt werden. Dieser Vorgang sollte regelmäßig mit einsetzen des Laubwurfes bis keine Blätter mehr an den Bäumen hängen durchgeführt werden.
Gehört ebenfalls zur Herbstrasenpflege – die Rasenbewässerung
Bei trockener aber milder Witterung muss der Rasen auch im Herbst bewässert werden. Dies sollte wie auch innerhalb der übrigen Vegetationsperiode tiefgründig erfolgen. Bestenfalls wird der Boden 12 cm tief durchfeuchtet. Im Herbst sollte der Rasen besonders sensibel beobachtet werden, um zu häufige Wassergaben zu vermeiden. Die Rasenberegnung hat so wenig wie möglich aber trotzdem bedarfsgerecht zu erfolgen. Somit wird die Zellsaftkonzentration gesenkt und die Frostresistenz optimiert.